Alexandra Laske – Herbstadt

Seedling-Partnerhof Nr. 4

Hof 4: Alexandra Laske

Destillat: Performance • Kunst • Film

Hof 4: Alexandra Laske
Hof 4: Alexandra Laske

Art Seed • Shortfilm

Hof 4 „Alexandra Laske“ © 04.2021

Performance, Idee: Silke Kwan Hea
Performance Zeichnung: Eva Warmuth
Performance & Interview: Alexandra Laske
Musik: Irmgard Himstedt, Anja Günther, Thilo Himstedt
Kamera, Stage Setting, Schnitt: Nadine Lang

Hof 4: Alexandra Laske

Art Seed • Fotos

Hof 4 „Alexandra Laske“ © 04.2021

Performance: Silke Kwan Hea, Eva Warmuth, Alexandra Laske
Kamera: Nadine Lang

Thron Deko • Shortfilm

Hof 4 „Alexandra Laske“ © 04.2021

Idee & Gestaltung: Eva Warmuth
Kamera: Nadine Lang

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Hof 4: Alexandra Laske
Hof 4: Alexandra Laske

Wildkräuter & Kunst

Hof 4: Alexandra Laske
Hof 4: Alexandra Laske

Alexandra Laske lebt seit vielen Jahren im Grabfeld, direkt an der Grenze zur ehemaligen DDR.

In dem kleinen Dorf Herbstadt lebt sie ihren Traum eines Selbstversorgerhofes. Hier arbeitet sie, zieht eigene Pflanzen, sammelt Kräuter und gewinnt immer wieder auch eigenes Saatgut. Abseits der großen Zentren gelingt es ihr als Künstlerin zu leben.

Alexandra ist durch ihre Malereien landauf, landab, bekannt – im öffentlichen Raum und für private Auftraggeber. In ihrem Atelier gibt sie Kurse für Kinder und für Erwachsene. Als Lehrende hat sie sich für altmeisterliche Malweisen in ganz Deutschland einen Namen gemacht.

Ihre gesamte Arbeit als Gärtnerin und Künstlerin ist mit der vorchristlichen Geschichte dieser Landschaft verbunden und in viele Werke eingearbeitet.

31.05. – 01.06.21: Seedling on Tour zu Gast bei Alexandra Laske, Am Bach 18, 97633 Herbstadt

Hof 4: Alexandra Laske

Wie Alexandra Laske ihre „Ideen-Samen“ in die Welt bringt und wie sie andere Menschen dabei unterstützt Selbiges zu tun, erfahren wir von ihr persönlich.

Zur Begrüßung gibt es erst einmal Geschenke.

Für jeden unserer Partnerhöfe bringt Eva Geschenke aus der eigenen Produktion mit. Die Kürbisse und das Basilikum vom Biohof Warmuth werden liebevoll von @georgthalhammer zu leckeren Pestos, Kürbisketchup und vielem mehr verarbeitet. So gibt es auch hier einen Austausch von hauseigenen Produkten.

Die Pulsatilla–Samen, die uns am Biokräuterhof so intensiv begleitet haben, sind außerdem ein Mitbringsel, das Alexandra als Kräuterexpertin ganz besonders freut.

Diesmal sind wir im Reich der Glücksdrachen und Fabelwesen gelandet.

Mosaike, Schnitzereien, altmeisterliche Malerein, Fresken, Töpfereien. Wer auf Alexandras Hof kommt, kann sich dem Zauber dort kaum entziehen.

Ein kleines fränkisches Bauernanwesen wie aus einem Märchen, mit Wohnhaus, Stallungen, Nebengebäuden und einem großzügigen Garten, umgeben von wild wachsenden Kräutern und Büschen.

Hof 4: Alexandra Laske
Hof 4: Alexandra Laske
Hof 4: Alexandra Laske

Im Garten und im Haus: überall gibt es etwas zu sehen und zu staunen. Eine eigene Welt.

Das alte Steintor, das mitten in Alexandra Laskes Garten stand, lag eines Morgens auf der Erde. Alexandra erzählte ihren Kindern: „Es muss ein Drache gewesen sein! Wer sonst könnte die großen Steinbrocken umgeworfen haben?“

Der riesengroße Drache begeistert alle Gäste in Alexandras Reich auf Anhieb. Er ist 3,60 Meter hoch und fast 8 Meter lang.

Einen ganzen Sommer lang hat Alexandra Laske sein Skelett aus Stahl zusammengeschweißt, den aus verschiedenen Materialien geformten Körper mit Beton verputzt und aus gesammelten Fließenstücken ein Mosaik als schillernde Drachenhaut geklebt.

Wie ein Wächter steht der Drache mitten im Garten und bildet zugleich eine Pforte. Wenn man unter ihm durchgeht, kann man ihn mit den Haaren am Bauch kitzeln.

Ein weiterer Zauber von Alexandras Haus und Hof: es sieht alles so aus, als wäre es schon immer genau so da gewesen, obwohl Alexandra vieles neu gestaltet und gebaut hat.

Es gelingt ihr auch über ihre Bilder hinaus, das Mysterium der alten Meister und der Geschichte in die Gegenwart zu holen.

Oft halte ich die Samen erstmal in der Hand und spreche quasi schon mit den ‘Babys’.

Hof 4: Alexandra Laske

In Alexandras Augen spielt die Aufmerksamkeit, die sie den Samenkörnchen ihrer Pflanzen schenkt, eine wichtige Rolle. Sie bewahrt sie in selbst getöpferten Gefäßen auf, die sie eigens für die jeweilige Sorte kreiert, wie z.B. in diesem Behälter die Mariendistelsamen.

Die Form des Gefäßes trägt die Information für die spätere Pflanze bereits in sich.

Hof 4: Alexandra Laske

Throninstallation

Hof 4: Alexandra Laske

Fein würzig duftet die Luft in Alexandras Garten. Er ist umgeben von einer der bedeutendsten Heilpflanzen unserer keltischen Vorfahren, dem Holunder. Keltische Kultorte waren umringt von Schutzkreisen aus Holunderbüschen und auch Alexandras Garten wird von Holunderbüschen geschützt.

“Der Holunder duftet etwas düster, ein bißchen morbide, als würde er sagen ‘Vorsicht, ich bin giftig’ – dabei ist er das gar nicht,” erzählt Alexandra.

“In der Mythologie hausen die Elfen im Holunder. Leute, die feinfühlig sind, können sie in der Dämmerung sehen. Ich denke, die Elfen suchen sich gezielt eine Pflanze aus, die ein bißchen garstig ist, weil sie Schutz bietet.”

In früheren Zeiten haben die Bauern ihren Hut gezogen, wenn sie einem Holunderstrauch begegneten, denn alles an dieser Pflanze diente der Heilung: die Wurzeln, Blüten, Gehölze, die Blätter und schließlich auch die Beeren.

Da Alexandra einiges davon in ihrer Küche verarbeitet, hat Eva den Thron mit Holunderzweigen dekoriert.

Hof 4: Alexandra Laske

Wildkräutersaft

Hof 4: Alexandra Laske

In einer Arbeitspause serviert uns Alexandra Enteneierpfannkuchen, Apfeldicksaft und Wildkräutersaft, alles selbst gemacht – und die Kräuter in und um ihren Garten selbst gesammelt. Mit Begeisterung gibt sie uns auch gleich alle Rezepte weiter und erklärt die Auswirkung der unterschiedlichen Nahrungsmittel auf unsere Gesundheit. Es gibt so viel Neues zu erkunden und Alexandra weiß zu jeder Entdeckung tausend Geschichten zu erzählen.

Ihre Wildkräutersäfte entstehen aus den Pflanzen, die die jeweilige Jahreszeit zu bieten hat. Im Sommer sind das: Giersch, Franzosenkraut, Brennessel, Vogelmiere und Löwenzahn. Dazu kommen Salatgurke, Obst, Stangensellerie, etc.

Im Winter nutzt Alexandra das stark chlorophyllhaltige Wintergetreide, das sie im Garten aussät oder Sellerie, Möhren und Rote Beete aus dem Gewölbekeller des Hauses.

Performance & Ackervlies Kunstwerk

Hof 4: Alexandra Laske

Bevor es mit der Arbeit so richtig losgehen kann, beratschlagen Silke, Eva, Alexandra und Nadine, wie und wo das Ackervlies und die Performance gefilmt werden können.

Für Alexandras Hof hat Silke ein spezielles rundes Vlies genäht und mit Hilfe ihres Multitasking-Ehemanns Thilo auf einen kreisförmigen Rahmen aufgezogen. So entsteht ein Bühnenbild, das während Silkes Tanz parallel von Eva und Alexandra bemalt werden kann.

Wir entwickeln verschiedene Ideen für einen inspirierenden Performanceort. Es gibt so wunderbare Plätze in der Rhön, mit unfassbar weitem Rundblick in die Landschaft, in der unser Samenkorn „aufkeimen“ könnte.

An diesem Tag windet es aber so stark, dass keiner dieser magischen Orte in Frage kommt. Das Technikequipment und die Standfestigkeit des Vlieskreises wären zu sehr gefährdet.

Hof 4: Alexandra Laske
Hof 4: Alexandra Laske

So einigen wir uns auf eine Stelle zwischen Alexandras Atelier und Haus. Unsere Kamera-Traumfrau Nadine hat schließlich die zündende Idee, wie das Samenkorn hier doch noch Wurzeln in die Erde schlagen könnte.

Hof 4: Alexandra Laske
Hof 4: Alexandra Laske

Die Erhaltung, Aufzucht und Vermehrung von Saatgut erfordert jahrzehntelange Arbeit, die sich meist im Stillen und abseits der Augen der Öffentlichkeit vollzieht.

Unser zentrales Anliegen ist es, diese Kultur der Saatguterhaltung und die Künste (Tanz, Performance, Musik und bildende Kunst/ Bühnenbild) so miteinander zu verbinden, dass die Kunst der Saatguterhaltung eine Stimme und starke, sprechende Bilder verleiht und umgekehrt das Saatgut die Kunst mit dem Bewusstsein um ein Thema “befruchtet”, das auch an ihrem Ursprung steht.

Denn das Saatgut der Pflanzen ist ein wunderbares Bild für die geistige Saat, die jede Künstlerin in sich erkennen und kultivieren muss um sie in ihrer jeweiligen Sparte zum Wachsen, Gedeihen und schließlich zum Erblühen zu bringen. Jeder künstlerische Ausdruck setzt einen Samen in Geist und Herzen des Künstlers voraus.

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